Hat der Mond Einfluss auf den Schlaf?
Das Thema Mond sorgt bis heute für erhebliche Meinungsverschiedenheiten. Während einige Menschen ihren Alltag komplett nach dem Mondzyklus ausrichten, stoßen sie bei anderen auf Unverständnis. Auch wenn es um Voll- und Neumond geht, entstehen immer wieder Diskussionen darüber, warum die letzte Nacht so schlaflos verlief.
Doch was ist die Wahrheit? Kann der Mond tatsächlich einen so großen Einfluss auf das Schlafverhalten eines Menschen haben? Diese Frage wurde in verschiedenen Studien untersucht.
Eine Studie sagt: ja!
Eine der wohl bekanntesten Studien zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 2013 und wurde von Schweizer Wissenschaftlern durchgeführt. Die Teilnehmer mussten mehrere Nächte unabhängig vom Mond in einem Schlaflabor übernachten, unter gleichen Bedingungen wie zu Hause. Und tatsächlich wurde dabei ein Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlaf festgestellt.
Während des Schlafs wurden die Hirnströme und Hormonwerte der Probanden gemessen, da insbesondere das Hormon Melatonin eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Tag-Nacht-Rhythmus spielt. Das Ergebnis zeigte, dass die Probanden während Vollmonds bis zu 20 Minuten weniger schliefen und länger brauchten, um einzuschlafen. Der Melatoninwert sank zudem während der Vollmondphase um etwa die Hälfte, was einen unruhigen Schlaf fördern und so die Schlafqualität beeinflussen kann.
Kritik an der Studie
Jedoch wurden schnell Zweifel an der Aussagekraft der Studie laut. Kritiker bemängelten, dass das Experiment lediglich 17 junge Erwachsene und 16 ältere Menschen als Probanden hatte und die Bedingungen im Schlaflabor nicht unbedingt den natürlichen Schlafbedingungen entsprachen. Experten argumentierten zudem, dass alltägliche Faktoren wie Stress wahrscheinlicher als Auslöser für eine schlechte Schlafqualität seien.
Neue Vermutung: Der Mondzyklus hat Einfluss auf unseren Schlaf
Im Jahr 2021 widmete sich ein weiteres Forschungsteam dem Thema. Leandro Casiraghi und sein Team von der Universität von Washington erfassten das Schlafverhalten von vier verschiedenen Gruppen über zwei Mondzyklen hinweg, um das Ergebnis endlich wissenschaftlich zu belegen.
Auch hier wurden Schlafsensoren bei den Probanden angebracht, um das nächtliche Verhalten des Körpers zu messen. Das Ergebnis zeigte, dass alle Testpersonen in den Nächten vor dem Vollmond zwischen 30 und 80 Minuten später einschliefen als üblich und 20 bis 90 Minuten weniger Schlaf bekamen. Dieses Ergebnis wiederholte sich in jedem Mondzyklus.
Ob man nun an den Einfluss des Mondes auf den Schlaf glaubt oder nicht, Studien lassen vermuten, da es tatsächlich Menschen gibt, die empfindlicher auf den Mond reagieren, wodurch das Schlafverhalten beeinflusst werden kann.
Fazit
Die Frage nach dem Einfluss des Mondes auf unseren Schlaf wird weiterhin kontrovers diskutiert. Während einige Studien einen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlafqualität aufzeigen konnten, wurden die Ergebnisse in anderen Studien und von Experten angezweifelt.
Es ist unbestreitbar, dass Schlaf eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden spielt. Daher ist es ratsam, auf ein gesundes Schlafumfeld zu achten, um unabhängig von äußeren Faktoren, wie dem Mond, einen erholsamen Schlaf zu gewährleisten.
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