Kann durch ausreichend Ruhe der Alterungsprozess aufgehalten werden? Klar ist, dass man den Menschen den Schlafmangel schnell ansieht.
Wenn man einfach nicht mehr liegen kann und schon im frühen Morgengrauen aufstehen muss, wird ein solches Verhalten auch gerne als „Senile Bettflucht“ betitelt. Durch diese Tatsache leiden viele Menschen an einem akuten Schlafmangel und häufiger Müdigkeit. Dabei geht es nicht nur älteren Menschen so. Auch jüngere Personen haben damit zu kämpfen, nur aus anderen Gründen.
So kommen sie zum Beispiel am Abend nicht ins Bett und das aus lauter Angst, etwas verpassen zu können und auch der Grund, sich mal wieder nicht von der neuesten Netflix-Serie trennen zu können, kommt häufig vor. Wieder andere junge Menschen müssen unbedingt noch diese Nacht den nächsten Level in einem coolen Online-Game zu Ende bringen. Am nächsten Morgen gibt es allerdings kein Erbarmen und der Wecker klingelt frühzeitig, denn Schule, Uni oder Job warten natürlich nicht darauf, bis man endlich ausgeschlagen hat.
Nun haben beide Generationen natürlich ein Problem. Zwar ist es eine Tatsache das ältere Menschen nicht mehr so viel Schlaf benötigen, jedoch fehlen häufig die wichtigen Tiefschlaf-Phasen, was dazu führen kann, dass die Gesundheit auf Dauer negativ belastet wird. Diese Folgen wirken sich vor allem negativ auf die Gedächtnisleistung der Menschen aus und auch eventuelle Ängste sowie Depressionen können mit einem Schlafmangel oder dem Fehlen von tiefen Schlafphasen zusammenhängen.
Auch bei jungen Leuten wirkt sich der Schlafmangel auf den Alltag und die Gesundheit aus, sodass man hier auf jeden Fall schnellmöglich etwas ändern sollte.-
Lernfähigkeiten leiden ebenso wie das Gedächtnis
Es passiert also nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei Jüngeren, sobald sie in der Nacht zu wenig Ruhe bekommen. Dabei wird empfohlen, dass Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren mindestens 8 bis 10 Stunden schlafen. Sollte das nicht der Fall sein, so kann sehr häufig beobachtet werden, dass schulische Leistungen nachlassen und Lernprobleme auftauchen. Auch Kopfschmerzen sowie Stimmungsschwankungen sind neben Stresssymptomen nicht selten. Dabei haben Eltern, die ihren Kindern die Gefahren aufzählen natürlich kaum eine Chance.
Allerdings haben sich einige Jugendliche zusammengesetzt und einen eigenen Plan auf die Beine gestellt, welcher unter dem Motto „Wer müde ist, schaut alt aus“ bekannt ist. Dabei arbeiteten Wiener Gymnasiasten mit HTL Schülern zusammen. Bei diesem Projekt werden mit Hilfe von einer modernen App mit dem Smartphone Fotos gemacht. Dabei handelt es sich um Selfies, welche man von sich im wachen Zustand macht sowie um Selfies von sich, welche geschossen werden, wenn man müde ist. Anschließend lassen sich beide Fotos miteinander vergleichen und auswerten, sodass die Folgen direkt ersichtlich sind.
Doch auch für ältere Menschen gibt es mittlerweile einen interessanten Ansatz, welcher von der Psychologin Dr. Brigitte Holzinger anlässlich des Weltschlaftages 2019 auf einer Pressekonferenz erklärte. Holzinger ist in einem Institut für Bewusstseins- und Traumforschung tätig und ist der Überzeugung, dass die REM-Phasen mit zunehmendem Alter nach und nach abnehmen. Diese Schlafphasen sind mit der Festigung von dem prozessdualen Gedächtnis verbunden. Des Weiteren ist diese Phase für intensivere und lebendigere Träume bekannt. Mit einem ganzheitlichen Schlafcoaching in Verbindung mit Traumarbeit kann die eigenen Schlafqualität auch im Alter noch mal verbessert werden.
Schlaflabor kann helfen
Die Träume können als Kommunikationsmittel genutzt werden und auch das Sprechen über seine Träume wird als Therapieform bezeichnet. Es gibt aber auch viele Menschen, welche an einer verminderten Schlafqualität leiden, bei denen gesundheitliche Gründe dafür verantwortlich sind. So zum Beispiel bei Atemaussetzern in der Nacht, auch Apnoe genannt. Auch die richtige Schlafunterlage ist enorm wichtig für die Schlafqualität. In diesem Zusammenhang sind individuelle Schlafsysteme besonders empfehlenswert.
Das Schnarchen gehört im Übrigen auch zu den Dingen, die neben den nächtlichen Atemaussetzern sowie eventuell organischen Problemen in einem Schlaflabor abgeklärt werden sollten, um hier auf Nummer wieder zu gehen. Kennt man hier schlussendlich auch die Ursache, kann auch hier gehandelt werden, um die Schlafqualität endlich wieder zu verbessern.