Zeitumstellung 2024: Vorwärts Richtung Sommer

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Hello Zeitumstellung! Am 31. März schenken wir unseren Uhren eine Stunde weniger Beachtung und tauchen in die Sommerzeit ein.

Inhaltsverzeichnis

     


    Das Wichtigste vorab zusammengefasst

    • Am 31. März wechseln wir zur Sommerzeit, die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt.
    • Ursprünglich sollte diese Umstellung Energie sparen, doch ihre Effektivität bleibt umstritten. 
    • Die Anpassung betrifft nicht nur Menschen, sie stiftet auch im Tierreich Verwirrung.
    • Die Tradition der Zeitumstellung reicht bis ins Jahr 1916 zurück und erlebte mehrere Wiederbelebungen.
    • Trotz Diskussionen über ihre Abschaffung bleibt die Zeitumstellung vorerst bestehen.

    Normalzeit – was ist das denn?

    Mit dem Einläuten der Sommerzeit erfolgt die Umstellung der Uhrzeit mitten in der Nacht. Während Sie sich in Ihr Zirbenholzbett kuscheln, wird die Uhr von 2 auf 3 Uhr morgens umgestellt. Im Gegenzug wird dann im Oktober die „Normalzeit“ wieder eingeführt, indem die Uhren entsprechend zurückgedreht werden. Diese sogenannte Winterzeit (auch MEZ, Mitteleuropäische Zeit, genannt) dauert fünf Monate von Ende Oktober bis Ende März.

    Wanduhr in Hellblau und Beige

    In den verbleibenden sieben Monaten regiert die Sommerzeit (MESZ). Die Anpassung der Uhrzeit findet stets in der Nacht zum letzten Sonntag im Oktober beziehungsweise März statt.

    Übrigens: Sonnenuhren hingegen richten sich nach der Sonnen- beziehungsweise Ortszeit, einem Zeitmaß, das dem wahren Sonnenverlauf folgt. Wenn die Sonne an einem beliebigen Ort der Erde ihren höchsten Stand erreicht, zeigt die wahre Ortszeit (WOZ) 12 Uhr Mittag an.

    Der Hauptzweck der Zeitumstellung lag ursprünglich darin, Energie einzusparen. Die zugrundeliegende Idee war, dass durch die verlängerte Tageslichtzeit am Abend der Bedarf an künstlicher Beleuchtung sinkt, was theoretisch den Stromverbrauch reduzieren sollte.

    Die Wirksamkeit dieser Energieeinsparmaßnahme in der Praxis umstritten und schwer nachweisbar. Zwar mag im Sommer tatsächlich weniger Strom für Beleuchtung aufgewendet werden, jedoch steigt im Gegenzug der Energieverbrauch für Heizungen in den kühleren Morgenstunden des Frühjahrs und Herbstes.

    Tiere gehen nicht mit der Zeit

    Die Umstellung der Zeit wirkt sich nicht nur auf den menschlichen Biorhythmus aus, sondern kann auch Tiere in Verwirrung stürzen. Besonders auffällig wirds in der Interaktion mit Menschen. So ist es für Milchkühe essenziell, zu konsistenten Zeiten gefüttert und gemolken zu werden.

    Einige Betriebe beginnen bereits zwei Wochen vor der Umstellung, die Tiere schrittweise an den neuen Zeitplan zu gewöhnen, indem sie das Melken täglich um fünf Minuten vorverlegen. So sind zum Zeitpunkt der Umstellung sowohl Mensch als auch Tier auf einen synchronen Biorhythmus eingestellt.

    Das natürliche Licht des Tages und die Dämmerung sind die Wegweiser der Wildtiere, die mit digitalen Zeitanzeigen wenig am Hut haben. So passiert es, dass insbesondere in den Dämmerungsstunden Rehe und anderes Wild häufiger Straßen kreuzen, was besonders im Berufsverkehr zwischen 6 und 7 Uhr morgens zu einer erhöhten Gefahr von Wildunfällen führt.

    Reh auf Wiese

    Die Ursprünge in den Kriegsjahren

    Die Praxis der Zeitumstellung zwischen Sommer- und Winterzeit reicht bis ins Jahr 1916 zurück. Am 30. April jenes Jahres wurde sie erstmals vom Deutschen Reich und Österreich-Ungarn eingeführt und diente vorrangig als Maßnahme während des Krieges. Ziel war es, die Abendstunden im Sommer zu verlängern, um in der Rüstungsindustrie und der Landwirtschaft verstärkt das natürliche Tageslicht nutzen zu können und somit weniger auf künstliche Beleuchtung angewiesen zu sein.

    Das Intermezzo dauerte aber nur drei Jahre. Zu Beginn der Weimarer Republik wurde die Zeitumstellung rückgängig gemacht – um mit dem Zweiten Weltkrieg wieder eingeführt zu werden. 1940 gab es wieder die Sommerzeit. Ein kurzes Gastspiel 1945 in Berlin und der sowjetischen Besatzungszone 1947 in ganz Deutschland hatte die mitteleuropäische Hochsommerzeit (MEHSZ).

    Zwischen 1950 und 1979 wurde nicht an der Uhr gedreht. Am 6. April 1980 wurde die Sommerzeit schließlich, nach dem Vorbild Frankreichs und weiterer europäischer Staaten, in BRD und DDR offiziell eingeführt – abermals um Energie zu sparen. Es dauerte noch bis 1996, bis die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht wurden.

    Warum wird die Uhr um 3 Uhr umgestellt? Die korrekte Antwort, die jeden Bürokraten freuen dürfte: Weil es so in der „Verordnung über die Einführung der mitteleuropäischen Sommerzeit ab dem Jahr 2002 (Sommerzeitverordnung – SoZV)“ steht.

    Wie gewöhnt man Kinder an die Zeitumstellung?

    Babys und kleinen Kindern fällt es oft schwer, zur gewohnten Zeit einzuschlafen, wenn es draußen noch hell ist. Unser Rat: Bringen Sie Ihr Kind allmählich über eine Woche lang immer zehn Minuten früher ins hübsche Zirbenbett. Streckt man die Zeitverschiebung auf eine Woche statt auf nur eine Nacht, wirds einfacher. Dunkeln Sie das Zimmer abends gut ab und wecken Sie das Kind morgens zur gewohnten Uhrzeit.

    Kind in Bettdecke

    Können wir länger schlafen?

    Leider nein! Bei der anstehenden Zeitumstellung wird uns eine Stunde Schlaf „gestohlen“. Weil bei der Umstellung auf die Sommerzeit die Uhren eine Stunde vorgestellt werden, können wir unser Köpfchen erst wieder im Oktober eine Stunde länger ins Zirbenkissen stecken.

    Eselsbrücke gefällig?

    Für die „richtige Richtung“ der Zeitumstellung gibt es Eselsbrücken. Ganz praktisch wird es mit der Gartenmöbel-Regel: Die stellt man im Frühjahr VOR die Tür, im Herbst stellt man sie ZURÜCK in den Keller. Gleiches gilt für die Zeiger bei der Uhrumstellung. Oder man denkt an ein Thermometer: Die Temperaturen gehen im Frühling wie die Zahlen der Digitaluhr HOCH, im Herbst HERUNTER.

    Fazit

    Während die Zeitumstellung uns jährlich mit gemischten Gefühlen zurücklässt, ist sie doch ein fest verankertes Phänomen in unserem Leben. Sie erinnert uns daran, flexibel zu bleiben – egal, ob es um zusätzliche Sonnenstunden am Abend oder um das etwas mühsamere Aufstehen geht.

    Vergessen Sie nicht, die Uhren vorzustellen, bevor Sie sich am 31. März ins Bett legen – ein kleiner Schritt für die Uhr, ein großer Sprung in Richtung Sommer. Lassen Sie sich diese Stunde nicht nehmen, sehen Sie sie viel mehr als Anstoß, jeden Moment zu nutzen: Frühlingsgefühle, längere Tage und das Leuchten der Abendsonne warten schon auf uns.


    Fotos: Zirbenherz, Freepik.

    Schlafzimmer aus Zirbenholz
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